Valentin G. wird am 2 oder 7. Februar 1915 in Charklowa im Kreis Nowy Targ geboren. Diese Region liegt im Süden des heutigen Polens, ca. 70 km südlich von Krakau. Historisch gehört sie zu Kleinpolen (heute: Wojwodschaft Malopolska). Nach dem Besuch der Volksschule erlernt er den Beruf des Schweißers. Er ist verheiratet und hat ein Kind.
1940/41 Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen und der Besetzung Polens wird er – ohne dass Näheres bekannt ist – in das „Altreich“ gebracht.
1941 Valentin G. arbeitet in Molzig, heute: Forst-Molzig, zwischen Treis-Karden und Kaisersesch im Landkreis Cochem-Zell gelegen.
24. November 1941 Er wird mit dem Vorwurf festgenommen, die Arbeit verweigert und unerlaubt seinen Arbeitsplatz verlassen zu haben.
Februar/März 1942 Auf Antrag der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) Koblenz wird Valentin G. auf Anordnung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in Berlin in das Konzentrationslager Dachau bei München überführt. Er wird dort der Häftling Nr. 29506.
Auf der Malariastation des Konzentrationslagers nimmt man an ihm medizinische Versuche vor.
Juli/August 1942 Valentin G. wird aus dem KZ Dachau entlassen. Man bringt ihn zur Zwangsarbeit an seinen früheren Arbeitsplatz in Molzig zurück.
15. November 1943 Dort wird er erneut festgenommen. Die Gestapo wirft ihm vor, seinen Arbeitsplatz unerlaubt verlassen zu haben.
Wahrscheinlich bei den anschließenden Vernehmungen stellt sich heraus, dass es die Schuld des „Arbeitgebers“ von Valentin war, dass dieser seinen Arbeitsplatz verlassen hat.
1. Dezember 1943 Daraufhin wird Valentin G. aus der „Schutzhaft“ der Gestapo entlassen. Das Arbeitsamt Koblenz vermittelt ihn zur Zwangsarbeit bei einer anderen Stelle.
3. Juli 1944 Valentin G. flieht wiederum von seinem Arbeitsplatz. Er ist damit „arbeitsvertragsbrüchig“ und flüchtig. Die Gestapo Koblenz lässt ihn deshalb zur Fahndung ausschreiben. Wenn er gesehen wird, ist dem RSHA – Amt V (Zentrale Fahndungskartei) – sofort Mitteilung zu machen.
Ende Juli 1944 Seine Flucht durch Deutschland ist in Paderborn zu Ende. Er wird festgenommen. Anschließend wird er in das SS-Sonderlager/KZ Hinzert bei Hermeskeil im Hunsrück auf die Dauer von acht Wochen eingewiesen.
30. September 1944 Valentin G. wird von seinem „Arbeitgeber“ im Lager Hinzert abgeholt. Er muss weiter Zwangsarbeit leisten. Dann verliert sich die Spur von Valentin G.