Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

   

Stanislaus Kowalski wird als polnischer Staatsangehöriger in Hörde/Kreis Dortmund geboren. Er kommt dort am 29. April 1912 zur Welt. Aus nicht bekannten Gründen kehrt er mit seinen Eltern in deren Heimat zurück. Diese Region war seit 1793 Großpolen (Wielkopolska), seitdem gehörte sie zur preußischen Provinz Posen. Heutzutage liegt der Ort in der Republik Polen und gehört zur Wojwodschaft Wielkopolska. In diesem Ort lebt Stanislaus Kowalski auch noch in den 1930er Jahren. Er ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn.

Nach dem 1. September 1939 Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen und der Besetzung Polens gehört die Region um Posen als „Reichsgau Wartheland“ zum Deutschen Reich.

30. Mai 1940 Ohne dass Näheres bekannt ist, wird Stanislaus Kowalski Arbeiter in der Grube Else II der Anhaltischen Kohlenwerke AG in Mücheln (heute eine Stadt in Sachsen-Anhalt).

6. September 1940 Er kommt zur Zwangsarbeit in die Landwirtschaft im Westen des Deutschen Reichs. Dort muss er auf mehreren Bauernhöfen arbeiten.

28. Juli 1941 Stanislaus Kowalskis letzte Arbeitsstelle ist auf einem Bauernhof in Bad Kreuznach.

10. November 1942 Kowalski hält die Situation – die schwere Arbeit fern der Familie – nicht mehr aus und flieht. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in Koblenz schreibt ihn deshalb zur Fahndung aus. Noch am selben Tag wird er in Partenheim/Hessen aufgegriffen und dann zur Gestapo nach Koblenz verbracht.

November 1942 Die Gestapo beantragt beim Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zur „Arbeitserziehung“ seine Überführung in das SS-Sonderlager/KZ Hinzert bei Hermeskeil im Hunsrück.

17. Dezember 1942 Auf Anordnung des RSHA wird Stanislaus Kowalski in das Lager Hinzert gebracht.

25. Januar 1943 Kowalski wird vom SS-Sonderlager/KZ Hinzert für „gesund und entlassungsfähig“ erklärt. Er wird aber nicht entlassen, sondern geht „auf Transport“ in das Konzentrationslager Natzweiler bei Straßburg.
Noch am selben Tag kommt er im KZ Natzweiler an
und erhält die Häftlingsnummer 2280. Sofort erkennt man, dass sein Allgemeinzustand sehr schlecht ist und diagnostiziert „vorherzusehende Verfallserscheinungen“: Stanislaus Kowalski hat sehr starke Schwellungen in beiden Beinen, die bis zum Becken reichen.

3. Februar 1943 Er wird in den Häftlingskrankenbau des Konzentrationslagers Natzweiler aufgenommen.

5. Februar 1943 Stanislaus Kowalski stirbt am Morgen im Häftlingskrankenbau des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof.