Das Stadtgefängnis
Das Stadtgefängnis befand sich in der Karmeliterstraße/Ecke Rheinstraße im Anschluss an die dortige Karmeliterkirche (daher auch der weitere Name „Karmelitergefängnis“). Das Gebäude ist heute nicht mehr vorhanden. An seiner Stelle befindet sich der rückwärtige Teil des BWB-Bürohauses.
Errichtet worden war das Gebäude als Kloster („Karmeliterkloster“), später – zurzeit der Besetzung der Rheinlande durch Napoleon – hatte man es säkularisiert. Dann wurde es – schon lange Zeit vor der Naziherrschaft – Jahrzehnte lang für die Unterbringung von Untersuchungsgefangenen und Strafgefangenen mit kürzeren Freiheitsstrafen genutzt.
Schon kurz nach der sog. Machtergreifung (am 30. Januar 1933) nahmen die reguläre Polizei, aber gerade auch die als „Hilfspolizei“ fungierenden Trupps von SA und SS sowie „Stahlhelm“ viele politische Gegner ohne Gerichtsverfahren in „Schutzhaft“. Auch diese Gefangenen wurden im Karmelitergefängnis inhaftiert. Bald war das Koblenzer Gefängnis ausschließlich mit „Politischen“ belegt, ja überbelegt. Zu den „Schutzhäftlingen“ kamen auch noch viele andere politische Gefangene, denen man nach der Kriminalisierung der Opposition den Prozess wegen ihrer Gesinnung machte. Das Wachpersonal des Gefängnisses war „normales“ Justizvollzugspersonal, Übergriffe wie bei der Gestapo gab es hier nicht. Bedrückend waren aber neben der Ungewissheit über das weitere Schicksal die räumliche Enge der Unterbringung und die mangelnde Ernährung.
Der bekannteste im Karmelitergefängnis inhaftierte „Schutzhäftling“ war P. Josef Kentenich (1885 – 1968). Den Gründer der Schönstattbewegung hatte die Gestapo unter einem Vorwand nach Koblenz kommen lassen, hier verhaftet und vier Wochen lang im Keller des Gestapogebäudes in Dunkelhaft gehalten. Anschließend kam er in das Karmelitergefängnis und blieb dort einige Monate, bis man ihn von hier aus am 11. März 1942 ins Konzentrationslager Dachau verschleppte. Zur Erinnerung an P. Josef Kentenich und seine Haftzeit im Karmelitergefängnis ist heute ein Relief mit einer Gedenktafel an dem rückwärtigen Teil des BWB-Gebäudes an der Karmeliterstraße/Ecke Rheinstraße angebracht. Die Gedenktafel trägt den Text: „Pater Josef Kentenich – Gründer der internationalen Schönstattbewegung – geboren am 18. November 1885 – gestorben am 15. September 1968. Er war hier Gefangener der Gestapo vom 18. Oktober 1941 bis zu seinem Abtransport in das KZ Dachau am 11. März 1942.“ (Wer sich für die Schönstatt-Bewegung und das Leben Pater Kentenichs – wie auch seine „Schutzhaft“ in Koblenz – interessiert, dem sei ein Besuch der Ausstellung über Pater Kentenich im Pater Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt in Vallendar-Schönstatt empfohlen.)
Errichtet worden war das Gebäude als Kloster („Karmeliterkloster“), später – zurzeit der Besetzung der Rheinlande durch Napoleon – hatte man es säkularisiert. Dann wurde es – schon lange Zeit vor der Naziherrschaft – Jahrzehnte lang für die Unterbringung von Untersuchungsgefangenen und Strafgefangenen mit kürzeren Freiheitsstrafen genutzt.
Schon kurz nach der sog. Machtergreifung (am 30. Januar 1933) nahmen die reguläre Polizei, aber gerade auch die als „Hilfspolizei“ fungierenden Trupps von SA und SS sowie „Stahlhelm“ viele politische Gegner ohne Gerichtsverfahren in „Schutzhaft“. Auch diese Gefangenen wurden im Karmelitergefängnis inhaftiert. Bald war das Koblenzer Gefängnis ausschließlich mit „Politischen“ belegt, ja überbelegt. Zu den „Schutzhäftlingen“ kamen auch noch viele andere politische Gefangene, denen man nach der Kriminalisierung der Opposition den Prozess wegen ihrer Gesinnung machte. Das Wachpersonal des Gefängnisses war „normales“ Justizvollzugspersonal, Übergriffe wie bei der Gestapo gab es hier nicht. Bedrückend waren aber neben der Ungewissheit über das weitere Schicksal die räumliche Enge der Unterbringung und die mangelnde Ernährung.
Der bekannteste im Karmelitergefängnis inhaftierte „Schutzhäftling“ war P. Josef Kentenich (1885 – 1968). Den Gründer der Schönstattbewegung hatte die Gestapo unter einem Vorwand nach Koblenz kommen lassen, hier verhaftet und vier Wochen lang im Keller des Gestapogebäudes in Dunkelhaft gehalten. Anschließend kam er in das Karmelitergefängnis und blieb dort einige Monate, bis man ihn von hier aus am 11. März 1942 ins Konzentrationslager Dachau verschleppte. Zur Erinnerung an P. Josef Kentenich und seine Haftzeit im Karmelitergefängnis ist heute ein Relief mit einer Gedenktafel an dem rückwärtigen Teil des BWB-Gebäudes an der Karmeliterstraße/Ecke Rheinstraße angebracht. Die Gedenktafel trägt den Text: „Pater Josef Kentenich – Gründer der internationalen Schönstattbewegung – geboren am 18. November 1885 – gestorben am 15. September 1968. Er war hier Gefangener der Gestapo vom 18. Oktober 1941 bis zu seinem Abtransport in das KZ Dachau am 11. März 1942.“ (Wer sich für die Schönstatt-Bewegung und das Leben Pater Kentenichs – wie auch seine „Schutzhaft“ in Koblenz – interessiert, dem sei ein Besuch der Ausstellung über Pater Kentenich im Pater Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt in Vallendar-Schönstatt empfohlen.)