Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Ausstellung „Sonderzüge in den Tod. Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn“

Vom 17. November 2011 bis zum 31. Januar 2012 zeigt die Deutsche Bahn AG - DB Mobility Logistics AG – ihre Sonderausstellung
„Sonderzüge n den Tod“
in Kooperation mit unserem Förderverein im DB Museum Koblenz, Schönbornslusterstraße 3,


Die Ausstellung wird am 17. November 2011 eröffnet mit der Begrüßung durch den Teamleiter Standorte und Fahrzeuge DB Museum Wolfgang Ihrlich, einem Grußwort der Bürgermeisterin der Stadt Koblenz Marie-Theres Hammes-Rosenstein und einer Einführung in die Ausstellung durch die Leiterin Konzerngeschichte/Historische Sammlung der DB AG von Dr. Susanne Kill.

Dazu gab unser Förderverein die nachfolgende Presseerklärung heraus:

Die Beteiligung der Deutschen Reichsbahn an der Verschleppung von NS-Opfern in die Konzentrations- und Vernichtungslager war lange Jahre, ja Jahrzehnte kein Thema der wissenschaftlichen und pädagogischen Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus. Erst in den letzten Jahren beschäftigte sich die historische Forschung und ihre Vermittlung mit der Beteiligung der Deutschen Reichsbahn an dem NS-Unrecht. Angestoßen durch die private Initiative „Zug der Erinnerung“ wurde die Deutsche Bahn AG veranlasst, nunmehr auch selbst ihre Vergangenheit und die Geschichte ihrer Vorgängerin, der Deutschen Reichsbahn, in der NS-Zeit aufzuarbeiten. Wenn diese Aufarbeitung der eigenen Geschichte in der Ausstellung auch sehr, sehr spät kam, so ist das Ergebnis doch gut gelungen. Die Ausstellung braucht sich hinter dem „Zug der Erinnerung“ keineswegs zu verstecken. Vielmehr ist sie eine sehr bemerkenswerte Dokumentation, die die Beteiligung/Mitschuld der Reichsbahn an den Deportationen anschaulich macht. Die jetzt in Koblenz gezeigte Wanderausstellung der Deutschen Bahn AG beruht auf der im Museum der Deutschen Bahn in Nürnberg gezeigten Dauerausstellung zur Geschichte der Reichsbahn im Nationalsozialismus. Diese dokumentiert das folgenschwerste Kapitel deutscher Eisenbahngeschichte: die Verstrickung in den organisierten Massenmord durch das NS-Regime.

Die Wanderausstellung bringt diese Dokumentation gleichsam frei Haus, vor die eigene Haustür. Sie zeigt, dass und wie die Reichsbahn durch die Deportation von Millionen von Menschen unmittelbar am Holocaust beteiligt war. Ohne den Einsatz der Eisenbahn wäre der systematische Mord an den europäischen Juden, den Sinti und Roma nicht möglich gewesen. Opfer dieser Deportationen wurden ab 1941 etwa drei Millionen Menschen aus dem Deutschen Reich, aber auch aus fast ganz Europa, die mit den Zügen zu den Konzentrations- und Vernichtungslagern des NS-Regime transportiert wurden.

Die Ausstellung „Sonderzüge in den Tod. Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn“ will an das unermessliche Leid erinnern, das diesen Millionen von Menschen zugefügt wurde. Sie zeigt Einzelschicksale von Kindern, Frauen und Männern, die von ihren Heimatorten in den Tod geschickt wurden. Überlebende schildern in Zeitzeugeninterviews die grauenhaften Zustände in den Zügen - oft Viehwaggons. Für den heutigen Betrachter erschreckend ist die fahrplanmäßige und betriebliche Durchführung dieser Transporte. Sie wird anhand von Dokumenten und Grafiken anschaulich gemacht.

Die Wanderausstellung wurde in Kooperation mit dem Centrum Judaicum und dem deutschen Technikmuseum in Berlin erarbeitet. Die Fotos und Biografien der aus Frankreich deportierten Kinder haben Serge und Beate Klarsfeld für die Ausstellung recherchiert und zusammengestellt.

Die Deutsche Bahn AG zeigt die Wanderausstellung im DB Museum Koblenz in Kooperation mit dem Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V. und mit dem Fachbereich Sozialwesen an der Fachhochschule Koblenz, Modul Öffentlichkeitsarbeit betreut von Peter-Erwin Janzen.

Lesen Sie HIER den Flyer zu der Ausstellung „Sonderzüge in den Tod – Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn“

Foto: Staatsarchiv Würzburg

Neues von dem jungen Historiker Peter Hammerschmidt
Die Besucher unserer Homepage kennen ihn ja schon: den jungen Historiker Peter Hammerschmidt aus Ramstein-Miesenbach, der zurzeit an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz sein Staatsexamen macht. Nach der Hausarbeit über das NS-Hetzblatt „Der Stürmer“ veröffentlichen wir hier eine weitere Hausarbeit von ihm. Sie befasst sich mit der NS-Geschichte des heutigen Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie in Klingenmünster. Peter Hammerschmidt hat uns die Arbeit vor einiger Zeit zur Verfügung gestellt. Sehr gern machen wir sie hier einem größeren und interessierten Publikum bekannt. Zurzeit steckt Hammerschmidt voll im Staatsexamen. Mit seiner schriftlichen Examensarbeit hat er aber schon Furore gemacht. Darüber werden wir alsbald berichten. Aber jetzt warten wir erst einmal ab, dass Peter Hammerschrift sein Staatsexamen mit bestimmt sehr gutem Erfolg abschließen wird. Wir drücken ihm dafür von hier aus kräftig die Daumen! Nachfolgend präsentieren wir seine Arbeit zur NS-Psychiatrie in Klingenmünster.

Lesen Sie HIER den Aufsatz: Peter Hammerschmidt: Die Vernichtung lebensunwerten Lebens

 

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