Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

1941

 

Januar

DR

Seit 1940 werden die katholischen Priester und Ordensgeistlichen immer stärker verfolgt. Sie kommen wegen angeblicher Verfehlungen (wie etwa einem Verstoß gegen das Sammlungsgesetz) nicht nur vorübergehend in „Schutzhaft“, sondern werden auch in die Konzentrationslager, vor allem ins KZ Dachau (dort in den „Priesterblock“ 26), verschleppt. Der Zusammenhalt unter den Priestern war groß, gleichwohl sind viele von ihnen unter den unmenschlichen Haftbedingungen ums Leben gekommen.

Ko

Einer dieser Opfer ist der in Koblenz geborene und aufgewachsene Jesuitenpater Dr. Albert Maring.
Einrichtung der Tötungsanstalt Hadamar bei Limburg. Allein dort werden im Rahmen der „T 4-Aktion“ mehr als 10.000 kranke Menschen durch Giftgas ermordet.

Zahlreiche dieser „Euthanasie“-Opfer stammen aus Koblenz und Umgebung. Sie werden - wie Edmund Zimmer - über die „Zwischenanstalt“ Andernach und – wie Alois Gass – über die „Zwischenanstalt (Nassau-)Scheuern nach Hadamar „verlegt“ und dort noch am Tag ihrer Ankunft umgebracht. Direktor der „Zwischenanstalt“ Andernach ist Dr. med. Recktenwald.

24. Januar

Tr

Anschluss Luxemburgs an den NSDAP-Gau Koblenz-Trier. Dieser heißt jetzt „Gau Moselland“.

30. März

DR

Hitler erläutert vor hohen Offizieren die Prinzipien der Kriegsführung im Osten: der Russlandfeldzug sei als „Vernichtungskrieg“ mit barbarischer Härte zu führen.

April

DR

Beginn der „Aktion Sonderbehandlung 14 f 13“ an KZ-Häftlingen. Ca. 20.000 keineswegs „unheilbar kranke“ KZ-Häftlinge „ausgemustert“ und in Tötungsanstalten mit Giftgas ermordet.

Ko

Eines dieser Opfer ist die aus Kobern stammende jüdische Frau Selma Grünewald.

06. Juni

DR

„Kommissarbefehl“ des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) zur Liquidierung politischer Kommissare der Roten Armee im bevorstehenden Ostfeldzug.

22. Juni

DR

Deutscher Überfall auf die Sowjetunion („Fall Barbarossa“). Der Wehrmacht folgen „Einsatzgruppen“ der SS, der Gestapo und des Sicherheitsdienstes SD, die hinter der Front die Bevölkerung drangsalieren und massenhaft ermorden.
Bis zum Frühjahr bringen diese Tötungskommandos über eine Million Juden und Zehntausende anderer („Zigeuner“ u.a.) um.

24. Juni

DR

Massenerschießung von Juden in der litauischen Grenzstadt Garsden. Beginn der systematischen Ausrottung der europäischen Juden.

31. Juli

DR

Offizielles Ermächtigungsschreiben Görings für Heydrich zur Ausarbeitung einer „Gesamtlösung der Judenfrage“.

Sommer

Ko

Einrichtung des Arbeitslagers für Juden in Friedrichssegen bei Lahnstein. In diesem Lager muss auch die Lahnsteinerin Hilde Emmel Zwangsarbeit leisten – bevor sie dann ins Frauen-KZ Ravensbrück verschleppt wird.

24. August

DR

Nach einem Protest deutscher Bischöfe wird die „T 4-Aktion“ eingestellt. Später gehen die Morde in vielen Anstalten durch Medikamente oder „Verhungern lassen“ weiter („2. Phase – Wilde Euthanasie“).

Ko

Opfer aus Koblenz ist u.a. Karl Heinz Spiegel. Weitere Opfer sind die im Rahmen der sog. Kinder-Euthanasie in der Tötungsanstalt Hadamar umgebrachten Brüder Willy und Horst Strauß, Söhne eines Juden aus Bad Ems.

31. August

Tr

Erste Predigt des Trierer Bischofs Bornewasser gegen die Tötung Behinderter, Kranker und sozial nicht Angepasster („Euthanasie“ im Rahmen der T4-Aktion).

15. September

DR

Juden ab dem Alter von sechs Jahren müssen im Reichsgebiet den „gelben Stern“ tragen.

01. Oktober

DR

Juden dürfen nicht mehr aus dem Deutschen Reich auswandern.

14. Oktober

DR

Befehl zur Deportation von Juden aus dem Reichsgebiet in die Ghettos Kowno, Lodz, Minsk und Riga.

16. Oktober

Tr

Die Verschleppung von Luxemburger und Trierer Juden ins Ghetto Lodz („Litzmannstadt“) ist reichsweit einer der ersten Judentransporte „in den Osten“. Sechs weitere Transporte folgen.

25. November

DR

Aufgrund der 11. Verordnung zum „Reichsbürgergesetz“ verlieren Juden die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie „ihren gewöhnlichen Aufenthalt ins Ausland“ verlegen.

07. Dezember

DR

Der „Nacht-und-Nebel-Erlass“ sieht für die in den besetzten nord- und westeuropäischen Länder (außer Dänemark) aufgegriffenen Widerständler gegen die deutsche Besatzung ein besonderes „Strafverfahren“ vor. Sie werden heimlich („Nacht-und-Nebel“) und ohne Benachrichtigung ihrer Angehörigen ins Deutsche Reich verschleppt. Während dort Strafverfahren gegen sie vor bestimmten Sondergerichten vorbereitet werden, bringt man sie in Konzentrationslager.

Tr

Für französische und holländische Nacht-und-Nebel- (NN-) Häftlinge ist das Sondergericht Köln zuständig. Während der Vorbereitung des Hauptverfahrens gegen sie befinden sie sich im das SS-Sonderlager/KZ Hinzert.

11. Dezember

DR

Hitler erklärt den USA den Krieg.