Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 1999
Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus begann im Jahr 1999 wieder mit einer Gedenkstunde in der St. Kastorkirche mit Christlich-Jüdischem Gebet. Im Mittelpunkt des Erinnerns stand die Verfolgung der Sinti und auch der Roma, die nach der Rassenideologie der Nazis ein ähnliches Schicksal zu erleiden hatten wie die Juden. Wie unser Förderverein Mahnmal Koblenz schon damals recherchierte, wurden auch aus Koblenz wiederholt Sinti, deutsche „Zigeuner“, wiederholt verschleppt. Nach einer „Wegschaffung“ Koblenzer Sinti im August 1938 nach Mitteldeutschland, die dann bald rückgängig gemacht wurde, begannen die Deportationen im Mai 1940 – im Zuge des sog. Westfeldzugs – in das von Hitler-Deutschland besetzte Polen, das „Generalgouvernement“. Im März 1943 fand dann die 1. große Deportation von Sinti aus Koblenz und Umgebung in das sog. Zigeunerlager im KZ Auschwitz-Birkenau statt. Im April 1944 wurden dann mit einer kleineren Deportation noch einige Sinti-Kinder dorthin verschleppt.
Zur Erinnerung an diese deportierten Sinti-Kinder lasen Anita Awosusi vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg und der Autor Dr. Michael Krausnick „Die Sinti-Kinder von der St. Josephspflege in Mulfingen.
Im Anschluss an die Gedenkstunde gingen die Teilnehmer zum nahegelegenen Gedenkstein für die Sinti und Roma am Peter Altmeier-Ufer. Dort legte Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann ein Blumengebinde nieder.
Presseerklärung in der Rhein-Zeitung vom 25. Januar 1999.
Bericht in der Rhein-Zeitung vom 28. Januar 1999.