(Hinweis: Diese Webseite ist erst 2005 entstanden - Sie lesen hier über die vorhergehenden Vereinstätigkeiten)
Vielfältiges Gedenken
Das Jahr 2001 begann mit einem vielfältigen Gedenken. Die Artikelserie von Joachim Hennig über NS-Opfer aus Koblenz und Umgebung, die am 9. November 2000 in der Rhein-Zeitung begonnen hatte, wurde noch bis zum 27. Januar 2001 fortgesetzt, die Veranstaltungen zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus hatten inzwischen eine gewisse Tradition, die Weichen für das vom Verein initiierte Mahnmal waren gestellt und im Vorfeld des Gedenktages fanden sich viele Vereine und Initiativen zu einem deutlichen Bekenntnis gegen den wieder aufkommenden Fremdenhass und gegen jeglichen Radikalismus zusammen.
Lesen Sie HIER die Ankündigung der Veranstaltungen in der Rhein-Zeitung vom 23. Januar 2001
Das vielfältige Gedenken begann mit einem Aufruf für Demokratie und Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Mit diesem "Koblenzer Appell" wollten viele Koblenzer Vereine und Bürger ein Zeichen setzen. "Koblenz hat" - so der Bündnissprecher David Langner - "in Sachen Rechtsextremismus zum Glück noch keine bundesweiten Schlagzeilen gemacht. Dennoch müssen wir zeigen, dass solche Tendenzen in unserer Stadt keine Chance haben. Bevor andere ihre Parolen verbreiten, wollen wir ein Zeichen setzen."
Lesen Sie HIER zum Aufruf "Koblenzer Appell" des breiten Bündnisses für Demokratie und Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus
in der Rhein-Zeitung vom 17. Januar 2001
und im "Schängel" vom 17. Januar 2001.
Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2001
Die Veranstaltungen zum 27. Januar 2001 begannen dann gegen Mittag mit einer Demonstration "gegen Rechts". Dazu hatten viele Organisationen in Koblenz aufgerufen und dieser Aufruf wurde auch vielfach verbreitet.
Ca. 1500 Koblenzer nahmen an dieser für hiesige Verhältnisse großen Demonstration teil. In einem Schweigemarsch führte sie von der Herz-Jesu-Kirche durch die Innenstadt zur Florinskirche. Dort gab es eine Abschlusskundgebung, auf der auch Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann sprach. Die Koblenzer Demonstration gehörte zu einer Reihe solcher Veranstaltungen in ganz Rheinland-Pfalz.
Lesen Sie HIER die Notiz in der Rhein-Zeitung vom 29. Januar 2001.
einen weiteren Bericht "Gedenken an die Opfer der Gewaltherrschaft..." HIER lesen
Um 17.00 Uhr schloss sich in der St. Elisabeth-Kirche im Rauental die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus mit christlich-jüdischem Gebet statt. Diese Kirche hatte unser Förderverein ausgesucht, um an das Schicksal von Anna Speckhahn zu erinnern. Sie, die gläubige Katholikin aus dem Rauental war um ihres Glaubens willen ins Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt worden und darin umgekommen. Für den Pfarrgemeinderat von St. Elisabeth hatte sie dann den Anstoß für den Förderverein und das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus gegeben. An sie und an weitere Frauen erinnerte man mit Gedichten und Aufzeichnungen unter dem Motto: "Schwestern, vergesst uns nicht, vergesst nicht die Toten von Ravensbrück".
Lesen Sie HIER den Artikel in der Rhein-Zeitung
An Anna Speckhahn erinnerte auch Prälat Dr. Helmut Moll in seinem Vortrag am 29. Januar 2001 im Bischöflichen Cusanus-Gymnasium. Er stellte damit auch das von ihm herausgegebene zweibändige Werk "Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts" vor, das er im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben hatte. Darin sind einige Opfer des Nationalsozialismus auch aus Koblenz und Umgebung porträtiert. Unter anderem auch Anna Speckhahn, über die Joachim Hennig eine Biografie geschrieben hat.
Während der Veranstaltungen hatten viele Koblenzer den "Koblenzer Appell" unterschrieben. Einige Zeit später wurden 3500 Unterschriften gegen Rassismus von einer Delegation mit David Langner an der Spitze Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann übergeben.
Lesen Sie HIER den kleinen Artikel aus der Rhein-Zeitung darüber
Gründungsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten
und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz.
Im April 2001 gründete sich die Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz (LAG). Sie ist ein (nicht rechtsfähiger) Zusammenschluss von rheinland-pfälzischen Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen und versteht sich als gesellschaftlicher Arm der im übrigen staatlichen Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz. Sie bündelt und stärkt deren Arbeit und vertritt die Interessen der nicht vom Land getragenen Gedenkstätten und Initiativen. Der Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V. ist seit der Gründung der LAG deren Mitglied. Organe der LAG sind die Mitgliederversammlung und der Sprecherrat. Vorsitzender ist von beginn an bis heute (2019) Dieter Burgard. Joachim Hennig ist seit der Gründung der LAG Mitglied des Sprecherrats, seit vielen Jahren und auch heute (2019) stellvertretender Vorsitzender der LAG.