Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Der englische Chor „Tapestry Chamber Choir“ gastiert Anfang April 2024 im Rheinland:

· Dienstag, dem 2. April 2024, um 19.30 Uhr in der Basilika St. Castor in Koblenz

· Mittwoch, dem 3. April 2024, um 18.00 in der Basilika St. Severus in Boppard

· Donnerstag, dem 4. April 2024, zur Mittagszeit im Dom zu Köln

· Donnerstag, dem 4. April 2024, abends im Gemeindesaal der Jüdischen Kulusgemeinde in der Schwerzstraße.

Der Eintritt ist jeweils frei.

Der Tapestry Chamber Choir ist ein Kammerchor mit Sitz in Cheltenham, England. Er führt ein vielfältiges Repertoire an geistlicher und weltlicher Musik auf. Im Rahmen seiner Rheinland-Tour gibt er am Dienstag, dem 2. April 2024, von 19.30 bis 21 Uhr ein Konzert in der Basilika St. Kastor in Koblenz. Der Eintritt ist frei und alle sind herzlich eingeladen.

Neben seiner künstlerischen Darbietung kommt dem Chor wegen seines Hintergrunds und Bezugs zu Koblenz ganz besondere Bedeutung zu. Dieser ergibt sich durch den Organisator und auch Sänger des Chores Simon Burne, dessen Ehefrau den Chor leitet. Simon Burne hat jüdische Vorfahren in Koblenz. Sein Urgroßvater Carl Bernd war Begründer des heute noch so heißenden "Möbelhauses Bernd" im Koblenzer Gewerbegebiet. Sein Großvater war Dr. Hugo Bernd, HNO-Arzt in Koblenz, der mit seiner Ehefrau Senta nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Simons Vater war Hans Reiner Bernd, der als "Kindertransportkind" 1939 nach England entkam. Er nannte sich beim britischen Militär dann in "John Burne" um. Simon Burne, der früher bei der EU in Brüssel beschäftigt war und ein bisschen Deutsch spricht, war schon wiederholt hier in Koblenz, der "alten Heimat" seiner Vorfahren.

An die Familie Bernd erinnern hier in Koblenz am Friedrich-Ebert-Ring fünf „Stolpersteine“ sowie Biografien auf unserer Webseite
. Das Gastspiel des britischen Chores hat also eine lange Vor-Geschichte und verbindet Gegenwart und Vergangenheit. Das hat auch etwas sehr Versöhnliches – und gerade in heutiger Zeit auch Mahnendes.

Der „Tapestry Chamber Choir“ kommt am 1. April 2024 in Koblenz an und ist die Woche über im Hotel Hohenstaufen. Er gestaltet ein Konzert mit Chormusik „Von Klassik bis Modern: Beliebte Chorwerke und Volkslieder“.

Hier ist der Link zur Homepage des Chors:

https://www.tapestrychamberchoir.co.uk/

Am 2. April gibt er ein Konzert hier in Koblenz in der Basilika St. Kastor, am 3. April folgt ein Konzert in der St. Severus Kirche in Boppard. Am 4. April ein weiteres Konzert im Kölner Dom. Der Eintritt ist frei (jedenfalls in Koblenz, aber wohl auch sonst.) Am 3. oder 4. April 2024 gastiert der Chor auch im Gemeindesaal der hiesigen Jüdischen Kultusgemeinde. Am 5. April reist der Chor nach England zurück.

Der Auftritt bei der Jüdischen Kultusgemeinde lässt schon aufhorchen. Mit dem Chor hat es eine ganz besondere Bewandtnis. Organisator des Chors (und einer der Sänger) ist Simon Burne, seine Frau Sandra Burne ist die Chorleiterin. Und Simon Burnes Familie hat wie gesagt Koblenzer Wurzeln. Simons Vater Dr. John Burne und seine Frau habe ich im Jahr 2004 im Rahmen des „Heimatbesuchs“ hzier kennen und schätzen gelernt. Danach hat er mir noch einige Familienfotos geschickt. Daraus habe ich dann nach einer schon vorhandenen Personentafel für die Familie Bernd auch die weitere Personentafel für die Bernd-Kinder erarbeitet. Letztere war dann Teil einer Ausstellung über Kinder und Jugendliche als NS-Opfer, die unser Förderverein im Landtag von Rheinland-Pfalz zeigte. Simon Burne, zu dem ich den Kontakt gehalten hatte, war zur Ausstellung im Landtag hier und dann anschließend auch in Koblenz zur Eröffnung einer Ausstellung unseres Fördervereins, ebenfalls mit der Biografie der Bernd-Kinder.  Dann wurden für die Familie Bernd am Friedrich-Ebert-Ring fünf Stolpersteine verlegt. Zur Verlegung waren Simon Burne und seine Cousine aus England angereist, auch waren hier lebende Angehörige der Familie Bernd anwesend.

An die Familie Bernd erinnern die vom Förderverein Mahnmal Koblenz erarbeiteten Personentafeln der Familie Bernd und der Bernd-Kinder, die auch auf der Homepage des Fördervereins zu sehen sind.

Hier ist der Link dahin.

https://mahnmalkoblenz.de/index.php/die-dauerausstellung/041-familie-hugo-bernd-juedische-familie-aus-koblenz

und

https://mahnmalkoblenz.de/index.php/die-dauerausstellung/098-rolf-beate-und-hans-bernd-kinder-des-juedischen-hno-arztes-dr-hugo-bernd-und-seiner-frau-senta-aus-koblenz

Die für die Familie am Friedrich-Ebert-Ring verlegten fünf Stolpersteine.

Außerdem sind diese Stolpersteine für die Familie Bernd eine Station auf dem 1. Stolperstein-Rundgang durch Koblenz, der auf der Homepage des Fördervereins Mahnmal Koblenz zu sehen ist. Hier ist der Link dahin:

https://stolpersteine.mahnmalkoblenz.de/index.php/stolperstein-rundgang-1