Foto: Holger Weinandt (Koblenz, Germany) 12.07.2011  Lizenz cc-by-sa-3.0-de

Protokoll der 20. Mitgliederversammlung des Fördervereins Mahnmal Koblenz

18. Juni 2012, 19.30 Uhr, Begegnungsstätte der Pfarrei St. Elisabeth, KO-Rauental.

Anwesend waren die aus der Teilnehmerliste ersichtlichen Mitglieder.

Beginn der Sitzung: 19.30 Uhr

TOP 1
Begrüßung durch den Vorsitzenden
Dr. Schumacher begrüßte die Erschienenen und eröffnete die Versammlung.
Bzgl. der mit der Einladung bekanntgegebenen Tagesordnung bestanden keine Änderungs- bzw. Ergänzungswünsche, lediglich wurde TOP 9 in TOP 8 umbenannt.
Sodann wurden die weiteren Tagesordnungspunkte (TOP) wie folgt behandelt:

TOP 2 Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung wurde ohne Änderungen/Ergänzungen angenommen. Dr. Schumacher dankte Eberhard Pförtner für die Erstellung.

TOP 3: Rechenschaftsbericht des Vorstands (03.05.2011-18.06.2012)
Joachim Hennig trug zu den Aktivitäten des Fördervereins im Berichtszeitraum vor. Im Einzelnen wurde über folgende Aktivitäten informiert:

Im zurückliegenden Jahr hat der Förderverein Mahnmal Koblenz sein erfolgreiches Engagement für die Gedenkarbeit fortsetzen können. Dem neuen Vorsitzenden Dr. Jürgen Schumacher ist es zudem gelungen, den Verein gesellschaftlich noch bekannter zu machen und neue Mitglieder zu werben.

Mitte August bis Anfang Oktober 2011 in der Florinskirche:
Eigene Ausstellung „Verfolgung aus religiösen Gründen aus Koblenz und Umgebung“ zum 10. Jahrestag der Errichtung des Mahnmals in Koblenz.

Heimatbesuch“ ehemaliger Koblenzer Bürger jüdischen Glaubens in Verbindung mit einer neuen Verlegeaktion von „Stolpersteinen“ am 27. August 2011. Auch hierbei war der Verein mit „eigenen“ Steinen engagiert.

Die Zusammenarbeit mit Schulen in Koblenz konnte ein Stück weit vertieft und verbreitert werden durch Anknüpfungspunkte wie Biografien von aus Koblenz in der NS-Zeit Verfolgten, an deren Schicksale bei Veranstaltungen am Mahnmal bzw. im Rahmen von „Putzaktionen“ der „Stolpersteine“ erinnert wurde.

Grundlegende Arbeit zur Widerstandsgeschichte im Koblenzer Raum durch Beitrag des stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, Joachim Hennig, in dem von der Landeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Sammelband: „Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz. .- Wissenschaftliche Darstellung und Materialien für den Unterricht“, Mainz 2011.

Vorträge:
Der Vorsitzende Dr. Schumacher referierte über Verfolgung und Widerstand in Koblenz.
Joachim Hennig beschäftigte sich in Trier mit polnischen Zwangsarbeitern im nördlichen Rheinland-Pfalz, in der Gedenkstätte KZ Osthofen mit dem Jugendwiderstand und der Burg Stahleck bei Bacharach sowie in Unkel mit der Biografie von Dr. Ernst Biesten.
Bei Vorträgen in Trier und Osthofen präsentierte der Verein Teile seiner Dauerausstellung zu NS-Opfern.

Der Gedenktag am 27. Januar 2012 war den jüdischen Opfern gewidmet, jährte sich am 20. Januar doch zum 70. Mal die sog. Wannseekonferenz sowie am 22. März zum 70. Mal die erste Deportation der Juden aus Koblenz und Umgebung. Hierzu wurde im DB Museum in Koblenz die Ausstellung: „Sonderzüge in den Tod“ der Deutschen Bahn AG gezeigt.

Virtuelle Ausstellung mit dem Titel: „Hugo Salzmann (1903 – 1979). Kommunist, Gewerkschafter und Künstler aus Bad Kreuznach“ (Joachim Hennig, Julia Salzmann und Herbert Bartas). Ab Herbst 2012 auf der Homepage des Fördervereins zu sehen.

Die Homepage des Vereins wurde weiter ausgebaut, hatte zeitweise mehr als 400 Besucher pro Tag und inzwischen mehr als 400.000 Besucher insgesamt.

Dr. Schumacher dankte dem stellvertretenden Vorsitzenden für den Überblick und wies darauf hin, dass der Förderverein im Berichtszeitraum gute und allseits anerkannte Gedenkarbeit geleistet hat.

TOP 4:
Bericht des Schatzmeisters und der Kassenprüfer

Alexander Wolff stellte den Kassenbericht vor und erläuterte die einzelnen Posten sowie das Gesamtergebnis.
Frau Sauer berichtete über die gemeinsam mit Frau Jahnke durchgeführte Kassenprüfung:
Die Buchführung erwies sich als korrekt, sämtliche notwendigen Belege sind vorhanden und die vorgenommenen Ausgaben sind sämtlich begründet. Die Kassenführung entspricht ohne Einschränkung den Vorgaben in der Satzung des Fördervereins.

TOP 5:
Aussprache zu TOP 3 und 4
Es ergab sich kein Diskussionsbedarf.

TOP 6: Entlastung des Vorstandes
Dem Schatzmeister Alexander Wolff wurde auf Antrag durch einstimmigen Beschluss der anwesenden Mitglieder bei eigener Enthaltung Entlastung bzgl. der Kassenführung erteilt.

Dem Vorstand des Fördervereins wurde auf Antrag durch einstimmigen Beschluss bei 5 Enthaltungen Entlastung erteilt.

TOP 7: Haushalts- und Programmübersicht für 2012/2013

Die Putzaktionen an den Stolpersteinen sollen fortgesetzt werden

Ab Ende August soll in der Sparkasse Koblenz eine Ausstellung des Fördervereins zum Thema Deportation mit eigenen Schautafeln gezeigt werden.

Es wird auch in 2012 wieder einen Heimatbesuch geben. Die Beteiligung des Fördervereins ist noch zu klären.

Joachim Hennig beteiligt sich im Januar 2013 für den Förderverein an einer Ausstellung zum Thema Machtergreifung der NS der DGB-Jugend Hessen im Landtag Rh.-Pf.

Der Förderverein plant für März 2013 eine Ausstellung zum Thema Deportation. Wanderausstellungen des Landesverbandes der Sinti und Roma sowie des Dokumentationszentrums Heidelberg zum Thema sind angefragt, wobei Heidelberg bereits abgesagt hat. Die Ausstellung soll mit regionalen Schautafeln des Fördervereins erweitert werden.

Die Homepage des Fördervereins läuft hervorragend und soll weiter ausgebaut und bekanntgemacht werden.

In Bezug auf den Haushalt des Fördervereins stellte Alexander Wolff dar, dass keine größeren finanziellen Planungen in Aussicht stehen, insbesondere die geplante virtuelle Ausstellung auf der Homepage infolge eines in Aussicht gestellten Zuschusses in Höhe von 500 € für den Förderverein kostenneutral zu erstellen sei.

Top 8: Verschiedenes

Frau Dr. Eichert berichtete über das Schicksal einer ihrer Patientinnen. Es soll versucht werden, Kontakt mit Joachim Hennig herzustellen.

Herr Rinck berichtete über Kontakt durch Django Reinhardt zu deportierten Sinti aus Ravensbrück. Joachim Hennig geht davon aus, dass es sich u. a. um Waltraud Reinhardt handelt, deren Schicksal aber bereits im Rahmen einer Ausstellung über den Betrieb, der die Verbrennungsöfen für die KZ hergestellt hat, dargestellt wird.

Bei den übrigen Frauen geht er dagegen davon aus, dass es sich nicht um Sinti bzw. Roma handelt und deren Schicksale insoweit nicht in die vom Förderverein geplante Ausstellung passen.

Frau Schmitt berichtete über einen Film über die Familie Reinhardt an, den sie im Kino (Der besondere Film) gesehen habe.

Herr Rinck bat um Schautafeln des Fördervereins bzw. Biografien der Opfer zur Durchführung eines Patenschaftsprojektes bzgl. der Stolpersteine. Hier sollen zunächst die urheberrechtlichen Fragen im Vorstand geklärt werden. Die technische Möglichkeit zur Herstellung dieser Schautafeln ist im Copy-Shop in Koblenz vorhanden. Herr Ries prüft, ob Biografien über die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit zu erhalten sind. Herr Hennig wies auf das Werk „Lebensbilder Koblenzer Juden“ hin, das in der Stadtbibliothek vorhanden ist.

Es wurde die Übernahme von Patenschaften für Stolpersteine angesprochen. Bisher gab es hierzu drei Aktionen. Es sollte jeweils die Patenschaft für einen oder zwei Stolpersteine von den Schulen/Schülern übernommen werden, die bereits beim Säubern der Steine mitgewirkt haben. Eine entsprechende Auswahl und Auseinandersetzung mit den Schicksalen der Opfer sollte die Patenschaft vertiefen und nachhaltiger machen.

Heribert Heinrich wies darauf hin, dass eine Beteiligung von Schulen/Schülern bei der Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2013 ins Auge gefasst werden sollte.

Herr Schumacher bedankte sich bei den erschienenen Mitgliedern für ihr Engagement und die Teilnahme und beendete die Mitgliederversammlung um 20:50 Uhr.

Koblenz, den 27. Juni 2012



Eberhard Pförtner Jürgen Schumacher
- Schriftführer - - Vorsitzender –




Hinweis des Schriftführers:

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Ich werde Ihnen Schriftstücke des Fördervereins dann zukünftig an Ihre E-Mail Adresse übersenden.
Herzlichen Dank !