Unvergessen: Friedrich Erxleben
Seit vielen Jahren ist es ein besonderes Anliegen unseres Fördervereins, die Erinnerung an Prof. Dr. Friedrich Erxleben, den in Koblenz geborenen Armeeoberpfarrer des I. Weltkrieges, Freund von Gelehrten, Schriftstellern und Politikern, Widerständler im Solf-Kreis und Gemeindepfarrer in Müden/Mosel, wach zu halten. Dazu hat unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig schon zum 50. Todestag Erxlebens, am 9. Februar 2005, mit Müdener Bürgern eine szenische Lesung gehalten, eine Personentafel in unserer Dauerausstellung erarbeitet und einen größeren Aufsatz über ihn im Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 2004 veröffentlicht.
Jetzt im 60. Todesjahr Erxlebens ist zunächst ein kleinerer Aufsatz über ihn als Bewohner und Seelsorger der Frohnauer Invalidensiedlung in Berlin von dem Frohnauer Heimatforscher Klaus Pegler erschienen. Aber nicht nur im fernen Berlin, sondern ganz nah erinnert man sich an Friedrich Erxleben. Und wie! Mit besonderer Freude haben wir von einer Publikation eines Müdener Bürgers und Zeitzeugen Friedrich Erxlebens erfahren. Rudolf Bertgen, weiland Kommunionkind bei „seinem“ Müdener Pfarrer Erxleben, hat aus Eigeninitiative ein Bändchen zu seinem Gedenken erarbeitet und jetzt herausgebracht. Aufbauend auf den Forschungen und Arbeiten von Joachim Hennig hat er noch manches schöne Lokalkolorit von Müden präsentiert und dazu andere Zeitzeugen befragt und bisher unbekannte Briefe und Fotos zusammengetragen. Das Bändchen spiegelt die Warmherzigkeit und Liebe Erxlebens zu den Menschen wider. Der Autor bringt ihn den Lesern so nahe, dass man kaum glauben mag, dass Friedrich Erxleben schon vor 60 Jahren gestorben ist. Bei der Lektüre spürt man richtig, wie lebendig ist er noch ist – bei dem Autor, aber auch in der ganzen Gemeinde Müden. Da denkt man an das geflügelte Wort: „Ein Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“
Die Umschlagseite der Broschüre können Sie HIER ansehen
Zeitungsartikel aus: Rhein-Zeitung Nr. 192 vom 20. August 2015, S. 18; Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Cochem, "Stadt- und Landbote", Ausgabe 35/2015, vom 28. August 2015, Seite 56; u.a. HIER lesen
Die hier angezeigte Broschüre wird nicht die vorläufig letzte Erinnerung an Friedrich Erxleben sein. Unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig und „unser“ Techniker und Filmer Herbert Bartas haben sich für die nächsten Monate vorgenommen, einen schon länger erarbeiteten Dokumentarfilm über Friedrich Erxleben zu Ende zu bringen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Vortrag unseres stellvertretenden Vorsitzenden Joachim Hennig über die 12. SS-Eisenbahnbaubrigade
Auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz hielt unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig am 17. September 2015 einen Vortrag über die 12. SS-Eisenbahnbaubrigade auch in der Landeszentrale in Mainz.
Diese Brigade war eine von insgesamt acht Eisenbahnbaubrigaden, die im letzten Kriegsjahr aufgestellt wurden. Die Geschichte dieser „Rollenden KZ“ ist weitgehend unbekannt. Das Wissen darum beschränkt sich im Wesentlichen auf die vor zehn Jahren von der Historikerin Dr. Karola Fings veröffentlichte Dissertation: „Krieg, Gesellschaft und KZ: Himmlers SS-Baubrigaden“.
Zu Beginn der Veranstaltung in Mainz berichtete Frau Dr. Frings allgemein über die Baubrigaden und speziell die Eisenbahnbaubrigaden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung erzählte unser stellvertretender Vorsitzender dann ausführlich die Geschichte der 12. Eisenbahnbaubrigade. Angeregt durch frühe Recherchen des Bad Kreuznacher Gewerkschafters, Kommunisten, Kommunalpolitikers, Emigranten, Widerstandskämpfers und Künstlers Hugo Salzmann, der als erster und unermüdlich das Schicksal der 12. SS-Eisenbahnbaubrigade aufgeklärt und die Erinnerung an ihre Opfer wach gehalten hat, hatte Hennig die Geschichte der 12. SS-Eisenbahnbaubrigade zwei Jahre lang erforscht. Schon im letzten Jahr hielt er zu diesem Thema einem Vortrag bei der Stiftung Haus der Stadtgeschichte Bad Kreuznach. In Mainz berichtete er über seine weiteren Forschungen, die inzwischen auch in einem größeren Aufsatz dargestellt sind, der unter dem Titel: „Rollendes KZ – Die 12. SS-Eisenbahnbaubrigade in Kamp/Rhein, Bad Kreuznach und anderswo“ demnächst im Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 2015 erscheinen wird.