Geschichte der Juden in Koblenz - Teil 2 (1871-1933)
Von vielen erwartet, ist sie jetzt da: "die Geschichte der Juden in Koblenz“ hat eine Fortsetzung erfahren. Aus Anlass des Jubiläums „1700 jüdisches Leben in Deutschland“ hatte der stellvertretende Vorsitzende unseres Fördervereins Joachim Hennig im Herbst 2021 den Teil 1 der Geschichte veröffentlicht. Unter dem Titel „Von der ‘Universitas Iudeorum in Confluencia‘ zu Körperschaften des öffentlichen Rechts – Geschichte der Juden in Koblenz“ ist seitdem auf dieser Homepage die frühe Geschichte nachzulesen. Diese Darstellung reicht von den Anfängen der Juden am Rhein überhaupt und in Koblenz im Jahr 1104 über die (Verfolgungs-)Geschichte im Mittelalter bis in die Neuzeit und dabei bis in das Jahr der Reichsgründung 1871.
Nun hat Hennig diese Geschichte der Juden in Koblenz fortgeschrieben. Im neuen Teil 2 berichtet er wiederum ausführlich und anhand wichtiger Quellentexte sowie umfangreicher Bebilderung über die letztendliche Gleichberechtigung der Juden, ihr „goldenes Zeitalter“ auf kulturellem, gesellschaftlichem und vor allem wirtschaftlichem Gebiet sowie über ihren Patriotismus und ihre Kaisertreue bis zu ihrem Einsatz für das deutsche Vaterland im Ersten Weltkrieg. Eingehend wird auch die Blüte der Koblenzer Gemeinde in der Weimarer Republik und der Kampf der Juden gegen den immer stärker werdenden Antisemitismus und ihr Engagement für die erste deutsche Demokratie beschrieben - ein Engagement, das die Katastrophe des „Dritten Reiches“ auch nicht hat verhindern können.
Damit ist zum ersten Mal eine grundlegende, systematische, wissenschaftlich fundierte, quellengestützte und mit vielen Abbildungen sehr anschaulich präsentierte Darstellung der Geschichte der Juden in Koblenz von den Anfängen bis ins Jahr 1933 entstanden. Sie ist schon jetzt ein wichtiger und sehr notwendiger Beitrag zur Stadt- und Regionalgeschichte.
Beide Teile sind abrufbar auf dieser Homepage unter dem Button "Bücher, Aufsätze, Vorträge /2. Veröffentlichungen von Joachim Hennig / a) Aufsätze u.a."
oder:
Der 120-seitige Teil 1 der Geschichte unter dem Link:
https://mahnmalkoblenz.de/PDF_AUF/Aus%20der%20Geschichte%20der%20Juden%20in%20Koblenz_Teil1.pdf
und der 107-seitige Teil 2 unter dem Link:
https://mahnmalkoblenz.de/PDF_AUF/Aus%20der%20Geschichte%20der%20Juden%20in%20Koblenz_Teil2.pdf
Zurzeit arbeitet Hennig an der Fortsetzung und dem Schluss dieser Geschichte. Mit den Kapiteln „In der NS-Zeit“ und „Nach 1945“ hofft er bis zum Frühherbst dieses Jahres die Geschichte der Juden in Koblenz komplett auf dieser Homepage veröffentlicht zu haben.
Erinnerung an den Attentats- und Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 - regional.
Immer wieder sind es die Gedenktage, die uns in dieser sehr schnelllebigen, oft hektischen und konfliktbeladenen Zeit innehalten und uns unserer Geschichte erinnern lassen. So ist es auch jetzt wieder mit der Erinnerung an den 20. Juli 1944, an den Attentats- und Umsturzversuch für ein anderes, besseres Deutschland in der Endphase des Hitler-Regimes.
Aus Anlass der 79. Wiederkehr des Attentatsversuchs von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Hitler am 20. Juli 1944 präsentiert unser Förderverein die selbst erarbeitete Ausstellung:
„’Erste Aufgabe ist die Wiederherstellung der vollkommenen Majestät des Rechts.’
Der 20. Juli 1944 und Widerständler aus dem heutigen nördlichen Rheinland-Pfalz“
Immer wieder sind es die Gedenktage, die uns in dieser sehr schnelllebigen, oft hektischen und konfliktbeladenen Zeit innehalten und uns unserer Geschichte erinnern lassen. So ist es auch jetzt wieder mit der Erinnerung an den 20. Juli 1944, an den Attentats- und Umsturzversuch für ein anderes, besseres Deutschland in der Endphase des Hitler-Regimes.
Präsentiert werden 12 Biografien von Widerständlern und anderen in diesem Zusammenhang verfolgten Personen aus dem heutigen nördlichen Rheinland-Pfalz. Das Motto der Ausstellung ist der Erklärung einer Regierung Beck/Goerdeler entnommen, die nach dem Tod Hitlers vorübergehend die Geschäfte der Reichsregierung übernehmen sollte. Diese beginnt mit den Worten: „Erste Aufgabe ist die Wiederherstellung der vollkommenen Majestät des Rechts. Die Regierung selbst muss darauf bedacht sein, jede Willkür zu vermeiden, sie muss sich daher einer geordneten Kontrolle durch das Volk unterstellen.“
Porträtiert werden Widerständler im Vorfeld des Attentats. Im Mittelpunkt stehen der am Attentatsversuch mit beteiligte Philipp Freiherr von Boeselager aus Kreuzberg an der Ahr und der am Umsturzversuch mitwirkende, in St. Goar geborene und aufgewachsene Adolf Friedrich Graf von Schack. Dargestellt werden weiterhin „Sippenhäftlinge“ von Widerständlern wie die Ehefrau des Generals der Artillerie Fritz Lindemann, die auf Burg Namedy/Andernach bei ihrer Schwester, die einen Prinzen von Hohenzollern geheiratet hatte, in Gestapohaft kam, wie auch die Eheleute Sepp und Käthe Mohr aus (Neuwied-)Irlich, „Sippenhäftlinge nach einem der Führer der christlichen Gewerkschaften Jakob Kaiser. Porträtiert werden auch ehemalige örtliche Politiker, die im Rahmen der Aktion „Gewitter“ nach dem 20. Juli 1944 vorübergehend von der Gestapo in Haft genommen wurden.
Im Einzelnen werden biografiert:
Maria Terwiel aus Boppard am Rhein (Mitglied der „Roten Kapelle)
Friedrich Erxleben aus Koblenz (Mitglied des „Solf-Kreises“)
Adolf Reichwein aus Bad Ems (Mitglied des „Kreisauer Kreises“)
Philipp Freiherr von Boeselager aus Kreuzberg an der Ahr (Mitverschwörer des 20. Juli 1944)
Adolf Friedrich Graf von Schack aus St. Goar (Mitverschwörer des 20. Juli 1944)
Karl Sack aus (Bad Kreuznach-)Bosenheim (Mitverschwörer des 20. Juli 1944)
Hermann Freiherr von Lüninck (Mitverschwörer des 20. Juli 1944)
Lina Lindemann von Burg Namedy bei Andernach („Sippenhäftling“)
Peter und Käthe Mohr aus (Neuwied-)Irlich („Sippenhäftlinge“)
Maria Detzel aus (Koblenz-)Güls (Opfer der „Aktion Gewitter“)
Helene Rothländer aus Koblenz (Opfer der „Aktion Gewitter“)
Heinrich Roth aus Montabaur (Opfer der „Aktion Gewitter“).
Die Ausstellung kann ab sofort im Freien am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz auf dem Reichensperger Platz angeschaut werden.
Die Ausstellung am Koblenzer Mahnmal
Wer mehr über die Geschichte und die porträtierten Personen erfahren will, dem sei der gleichnamige Aufsatz unseres stellvertretenden Vorsitzenden Joachim Hennig im Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 40. Jahrgang, 2014, S. 251-318 empfohlen, HIER abrufbar auf dieser Homepage