Für eine Straßenbenennung nach Friedrich Erxleben
Im "Schängel" setzt unser stellvertreteneder Vorsitzender Joachim Hennig seine Reihe zur "Erinnerung an NS-Opfer" fort. Am Schluss seiner Darstellung der höchst problemtischen Straßennamen zur NS-Zeit in Koblenz kommt er noch einmal auf den NS-Funktionär Hanns Maria Lux zu sprechen und plädiert dafür, die Hanns Maria Lux-Straße auf dem Asterstein in Friedrich Erxleben-Straße umzubenennen. Friedrich Erxleben war gebürtig aus Arenberg, im Ersten Weltkrieg Armeeoberpfarrer, ein Schöngeist und Kenner asiatischer Kunst und Sprachen. Außerdem war er ein großer Musikliebhaber, spielte hervorragend Geige und sang Oratorien. In der NS-Zeit gehörte er zu der konservativ-bürgerlichen Teegesellschaft des Solf-Kreises. Befreundet war er u.a. mit dem Schriftsteller Carl Zuckmayer und dem späteren Bundespräsidenten Theodor Heuss. Der Solf-Kreis kritisierte das NS-Unrechtsregime, einzelne Mitglieder leisteten aktiven Widerstand, halfen Juden u.a.m. Nachdem die Gruppe denunziert worden war, kam Erxleben in Konzentrationslager und Gefängnisse und wurde vor dem Volksgerichtshof angeklagt. Mit großem Glück überlebte er und kehrte sehr krank, aber vollem Mut nach Koblenz zurück. An der Mosel erfüllte sich noch sein Lebenswunsch: Erxleben wurde in Müden Seelsorger einer kleinen Pfarrgemeinde. 1955 starb Friedrich Erxleben. Sein langjähriger Freund Carl Zuckmayer setzte ihm in seiner Autobiografie "Als wär's ein Stück von mir" ein kleines literarisches Denkmal und beschrieb Friedrich Erxlebens Vermächtnis: "Mut, Leidensbereitschaft und Heiterkeit - das war sein Vermächtnis".
Lesen Sie HIER den Artikel im "Schängel" Nr. 41 vom 10. Oktober 2018
Für eine Straßenbenennung nach jüdischen Koblenzern
In der seit Anfang Januar 2018 laufenden Reihe über die "Erinnerung an NS-Opfer" plädiert unser stellvertretender Vorsitzender Joachim Hennig jetzt für Straßenbenennungen nach jüdischen Koblenzern. Nachdem er Straßenbennungen nach Tätern in der NS-Zeit kritisiert und dann die Umbenennung dieser Straßen nach Widerständlern und NS-Opfern angemahnt hat, setzt er seine Reihe fort mit dem Appell, endlich klare Kriterien für angemessene Straßenbenennungen festzulegen und dabei gerade auch an die Opfer des Völkermordes an den Juden, den Holocaust, die Shoa zu erinnern. Es geht nicht an - so Hennig -, dass einerseits Landtagspräsident Hendrik Hering am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2018 in Koblenz feststellt, dass "die Erinnerung des Holocausts ein Teil der deutschen Identität (ist)", andererseits keine einzige Straße in Koblenz an diese Opfer erinnert.
Lesen Sie HIER den Artikel im "Schängel" Nr. 42 vom 17. Oktober 2018.